Regenerations-Leggins und Bier auf dem Sofa

Regenerations-Leggins und Bier auf dem Sofa
Bochum in der alten Försterei (c) Azzurro Bochum

Das war der Plan von Keven Schlotterbeck für den Abend nach dem nervenzehrendem 4:3 Auswärtssieg bei seinem Ex-Club Union Berlin.

Vor allem die Tatsache dass Bochum trotz einer hochverdienten 3:0 Führung zur Halbzeit das Spiel noch mal eng machte, trieb die Anhänger der blau-weißen Reihenweise an die Schwelle zum Nervenzusammenbruch.

Dabei hatte der VfL über weite Teile das Spiel im Griff, zumindest im ersten Durchgang.
Deutlich mehr Variabilität im Angriffsspiel, eine standfeste Defensive und ein verunsicherter Gegner waren hier das Erfolgsrezept.
Vor allem Maxi Wittek wusste zu begeistern und lieferte nicht nur ein tolles Spiel, sondern auch zwei sehenswerte Treffer ab.
Keven Schlotterbeck traf ebenfalls erneut, zum ersten mal jedoch mit dem Fuß, und untermauerte seinen Ruf als torgefährlichster Innenverteidiger der Liga.
Aus Respekt vor seinem Ex-Club hielt er allerdings den Jubel bescheiden. Innerlich ist die Freude sicher deutlich größer gewesen.

Riemannstr. in Berlin (c) Azzurro Bochum


Wer jetzt dachte, der VfL würde eine 3:0 Führung sorglos über die Zeit bringen, der konnte noch nicht lange dabei sein.
Und diesbezüglich wollte sich die Mannschaft auch nicht lumpen lassen: Union wechselte und stellte zur Halbzeit um und konnte den VfL direkt zwei mal überrumpeln. Einmal per Fernschuß und einmal durch einen Stellungsfehler in der Bochumer Abwehr.
Das große Zittern begann also erneut.
Doch Philipp Hofmann konnte per Kopfball die Berliner Ambitionen auf einen Heimsieg recht schnell wieder eindämmen.
Zwar kam Union noch auf 3:4 heran, aber am Ende lagen sich die Kicker von der Castroper Straße jubelnd in den Armen und feierten den so wichtigen zweiten Auswärtssieg der Saison.

Union rutschte damit immer tiefer in den Abstiegskampf. Lediglich das glückliche Unentschieden der Mainzer in Heidenheim ließ die Köpenicker in der Tabelle „über dem Strich“ stehen.
Als Konsequenz folgte am Montag Mittag die zweite Trainerentlassung der Eisernen in dieser Saison um das Ruder in den letzten zwei Spielen noch einmal herumzureißen.

Bochum feiert nach Abpfiff (c) Azzurro Bochum


Der VfL dagegen hat durch die wichtigen zwei Siege gegen Hoffenheim und Berlin eine deutlich bessere Ausgangslage für den Saisonendspurt als die Konkurrenz. Auch mental dürften die kürzlichen Erfolge noch einmal Auftrieb gegeben haben.
Denn nun kommt eine Mammutaufgabe ins Ruhrstadion: Der deutsche Meister Bayer Leverkusen hat zuletzt ein Pflichtspiel im Ruhrstadion verloren. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison, als der VfL zu Hause den Klassenerhalt feiern konnte.
Ob sich die Geschichte wiederholt wird man am Sonntag sehen. Mit ein bisschen Glück und Unterstützung der Nachbarn aus Dortmund, kann der Klassenerhalt schon bei einer Mainzer Niederlage am Samstag Abend feststehen.

So oder so ruft die aktive Fanszene um Ultras Bochum zum erneuten Fanmarsch beim letzten Heimspiel der Saison auf. Genau wie in der vergangenen Saison. Hoffen wir, dass der Tag einen ähnlich guten Ausgang für den VfL Bochum nimmt.
Alle gemeinsam zum Klassenerhalt!