Im Zentrum der Aufmerksamkeit

Im Zentrum der Aufmerksamkeit
(c) VfL Bochum

Der VfL Bochum 1848 hat einen neuen Cheftrainer: Heiko Butscher wird bis zum Saisonende die Lizenzspielermannschaft betreuen. Der Sportliche Leiter des Talentwerks und bisherige U19-Trainer wird dabei von den Co-Trainern Markus Feldhoff, Frank Heinemann und Marc-André Kruska unterstützt. Wir betrachten die Situation rund um den Wechsel.

Nun also doch die interne Lösung mit VfL Bochum-DNA.
Nachdem gestern Gerücht über Gerücht die Runde machte, etwaige Namen in den Ring geworfen wurden und mit Peter Stöger sogar eine recht konkrete Lösung vor der Tür stand, präsentierte der VfL Bochum heute mit Heiko Butscher eine Interimslösung in der Trainerfrage bis zum Ende der laufenden Saison.
Heiko Butscher soll dabei das schaffen was die Verantwortlichen dem Ex-Trainer Letsch und seinem Co nicht mehr zugetraut hatten: Den Klassenerhalt.
Nach einer Talfahrt und mehreren Nackenschlägen schien auch das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer zerrüttet, so dass man sich zur Trennung entschied.

Alsbald tauchte dann am Abend der Name Peter Stöger in der Presse auf.
Dem vernehmen einiger Medienvertreter nach war die Verpflichtung im Grunde beschlossene Sache, stellte sich dann aber am Abend als Falschmeldung heraus.
Laut Peter Stöger selbst freute er sich zwar über das Angebot, um sich in Deutschland wieder ins Gespräch zu bringen, aber insgesamt wäre das alles zu kurzfristig.
Patrick Fabian dagegen fand die Bemerkungen Stögers „skurril“ und merkte in der heutigen Pressekonferenz an, dass der VfL kein Sprungbrett für irgendwen darstelle und man sich als Cheftrainer schon der Sache VfL Bochum komplett verschreiben müsse.
Mit Stöger habe es eben nicht gepasst und so sei die Entscheidung pro Butscher mit voller Überzeugung getroffen worden.
Weitere Kommentare zu anderen möglichen Kandidaten gab es nicht.

Fabian nahm dabei Bezug auf die Vertragsverlängerung im vergangenen November mit Thomas Letsch, die ursprünglich Liga unabhängig gewesen war.
Die Dynamik und der Abwärtstrend der letzten Spiele hätten die Entscheidung alternativlos gemacht.

Mit Heiko Butscher nimmt dagegen kein Unbekannter Platz auf dem Trainerstuhl. Schon mehrfach sprang der Trainer der Bochumer U19 als Interimstrainer ein, zuletzt vor der Verpflichtung seines aktuellen Vorgängers.
Sein Engagement als Cheftrainer der Lizenzspielermannschaft sei dabei erst einmal auf sechs bzw. acht Spiele begrenzt. Alles danach werde man dann sehen.

„Ich bin schon so viele Jahre hier. ich bin hier fest verwurzelt. Ich liebe dieses Stadion und diesen Verein und das schon über Jahre hinweg. Ich doch nicht nein sagen wenn die Mannschaft, der Verein Hilfe braucht. Das ist doch eine klare Sache!“

Heiko Butscher


Heiko Butscher wurde sehr deutlich. Viel mehr kann man sich nicht zu seinem Verein bekennen.
Auch sei es ihm klar, dass die Verantwortlichen im Vorfeld mit anderen Kandidaten gesprochen hätten. Das sei normal und er täte ds im Rahmen seiner Tätigkeit im Bochumer Talentwerk ebenso.
„Ich will Spiele gewinnen. Mit dem VfL Bochum.“ gab er sich kämpferisch.
Man merkte ihm die Leidenschaft förmlich an.

Insgesamt steht der VfL Bochum vor einem Umbruch. Sowohl in der Mannschaft als auch auf den Positionen der Verantwortlichen.
Denn man muss natürlich zu gegebener Zeit einige Dinge analysieren, hinterfragen und eventuell auch die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.
Diese Saison ist insgesamt kein Aushängeschild was die Zusammenstellung der Mannschaft und den gefühlt überstürzten Trainerwechsel angeht.
Aber eines muss man auch mal in aller Deutlichkeit festhalten: Wir alle habe nicht den kompletten Einblick in alle Situationen. Aber wie teilweise in den „sozialen“ Netzwerken mit den Leuten umgegangen wird, ist schon grenzwertig ekelhaft.
Kritik muss gestattet sein. Auch durchaus harte Kritik in der Sache.
Wenn aber Leute auf den Plattformen und Foren, die wenige Stunden vorher noch die Entlassung von Thomas Letsch vehement gefordert haben, nun die Berufung von Heiko Butscher auf das widerlichste kommentieren oder ihm die Expertise absprechen , dann ist das bedenklich und hat keinerlei Anspruch als Kritik ernst genommen zu werden.
Es wird wenige Trainer in diesem Verein geben, die so glaubhaft am VfL hängen wie Heiko Butscher.
Ob ein Trainer von außerhalb, ohne Bindung zum Club mehr erreicht hätte, werden wir nie erfahren.
Letztlich hat der VfL es noch in der eigenen Hand. Gemeinsam können wir den Klassenerhalt erreichen.
Und später dann in die Analyse gehen.
Denn sollte die Liga gehalten werden, wird auch das kommende Jahr nicht einfacher. Mit Stöger, Asano, Osterhage und co. sind zahlreiche Spieler auf dem Absprung. Und eine neue Mannschaft muss gebaut werden, nachdem Thomas Letsch es nicht vermochte aus den vorhandenen Spielern eine funktionierende Mannschaft zu bauen.

Es wird schon fast zum Mantra auf diesen Seiten. Aber letztlich ist es das was diesen Verein groß gemacht hat: Zusammenhalt.
So sind wir durch die harten Schweinejahre in der zweiten Liga gegangen. So sind wir gemeinsam aufgestiegen und haben spektakulär zwei mal die Klasse gehalten als niemand einen Pfifferling auf uns setzte.
Und so werden wir auch ein drittes mal den Klassenerhalt schaffen.
Gemeinsam.
Für den VfL!