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VfL Bochum – Absteiger der Herzen. Und der Realität.

Wenn man ganz ehrlich ist – und wir sind heute ganz besonders ehrlich – war die Partie des VfL Bochum beim SV Darmstadt 98 nicht einfach nur ein verpatzter Saisonstart. Es war eine ziemlich schiefe Tonspur in der Rückwärtsbewegung. 1:4. Und das war noch freundlich gerechnet.

Was der VfL da auf den Rasen brachte, war kein Neuanfang. Es war ein Déjà-vu mit Ansage. Die Bochumer traten auf, als würde die Saison 2024/25 einfach da weitermachen, wo die letzte aufgehört hatte – nur dass diesmal statt Bayern eben Darmstadt das Tempo vorgab. Und das saß.

Taktik? Vielleicht ein Mythos.

Dieter Hecking, ein Mann mit großer Erfahrung, entschied sich gegen Experimente – und für absolute Stagnation. Mit Hofmann und Broschinski stürmte man ins Ungewisse. Letzterer traf sogar. Wurde trotzdem zur Pause ausgewechselt. Warum? Gute Frage.

Denn auch was sich in der Bochumer Defensive abspielte, war irgendwo zwischen sonntäglichem Freizeitkick und offener Generalprobe zur Slapstick-EM. Wäre Darmstadt nicht Darmstadt, sondern irgendwas mit Leipzig oder Lautern, es hätte auch 1:7 stehen können. Zur Pause.

Die große Leere im Mittelfeld – und im Plan

Kein Zugriff, kein Tempo, keine Idee – es ist fast, als hätte man das alles schon mal geschrieben. Und das haben wir auch. Letztes Jahr. Zu oft. Und jetzt, in Liga zwei, dieselbe Leier: hinten wackelig, vorne harmlos, dazwischen: ein tiefes, taktisches Vakuum.

Dass der Kader – Stand heute – keinen höheren Anspruch erheben sollte als Platz 13, ist schmerzhaft, aber offensichtlich. Die Sommerplanung von Hecking und Dufner: eher Trockenübung als Transferoffensive. Kreativität? Fehlanzeige. Geschwindigkeit? Auch nicht bestellt. Leidenschaft? Kurz aufblitzen lassen, dann wieder ins Kabuff gestellt.

Jetzt schon Abstiegskampf? Jep.

Nach einem Spiel? Wirklich schon so drastisch? Ja, genau jetzt. Wer gegen Darmstadt so ins offene Messer rennt, dem sei geraten: Sammelt Punkte, solange der Kalender noch August sagt. Denn wenn der VfL so weitermacht, gehen nicht nur die Lichter aus, sondern auch das Flutlicht. Weil einfach keiner mehr da ist, den es interessiert.

Ein Appell an alle, die den Verein lieben: Vergesst Aufstiegsgesäusel, vergesst „oben mitspielen“. Konzentriert euch auf das, was vor euch liegt. Und das ist, mit etwas Pech, ein ziemlicher Ritt durch die Hölle der zweiten Liga.

Fazit:
Ein gebrauchter Tag. Ein fahler Start. Und die ganz bittere Erkenntnis: Der VfL hat noch nicht verstanden, dass der Abstieg kein Neustart war – sondern ein Warnschuss. Den man offenbar überhört hat.