Warum ich Scooter hasse…
Auch drei Tage nach dem Spiel auf dem Bökelb…äh, im Borussia-Park bleibt noch der gleiche seltsame Geschmack im Mund, wie am Samstag Nachmittag.
Ein bisschen sehr sauer.
Sauer, weil unsere Mannschaft nach dem starken Auftritt gegen die Bayern zuerst auch auswärts bei den Fohlen stark auftrat und nach fünf Minuten ein tor aberkannt bekam. Völlig zu Recht nach aktueller Regelauslegung, Bernardo bekam den Ball an den Arm und erzielte dann das Tor.
Das sollte es dann aber auch für heute gewesen sein mit der Regelverliebtheit des Schiedsrichtergespanns.
Thomas Letsch musste im Vorfeld defensiv umbauen und so begannen Masovic und Bero für Osterhage (verletzt) und Losilla (gelb gesperrt) im Mittelfeld, sowie Gamboa hinten rechts für den angeschlagenen Tim Oermann.
Kurzfristig fiel dann noch Antwi-Adjei aus, welcher von Moritz-Broni Kwarteng ersetzt wurde.
Doch trotz des schnellen und aberkannten Tores und durchaus flotten ersten Minuten seitens Bochum, gaben die Jungs von der Castroper Straße das Spiel alsbald aus der Hand.
Nach einer Ecke flog der Ball an Freund und Feind vorbei, ehe dieser in Slapstickmarnier unter Mithilfe von Gamboa im Tor von Manuel Riemann landete, den das völlig zu Recht erzürnte.
In der Folge spielten sich irre Szenen ab.
Neuerdings gibt es Elfmeter für Spieler, die gegen den Fuß eines am Boden liegenden Verteidigers treten und sich vor Schmerz winden wie Aale auf dem Fischkutter.
Selbst aus Gladbacher Fankreisen wurde nach dem Spiel angezweifelt, dass man so etwas pfeifen sollte.
Und dank Julian Weigels Elfmeter lag Blau-weiß schnell 2:0 zurück.
Es hätte dann noch höher ausfallen können. Hatte das Schiedsrichtergespann um Jablonski doch geschlagene 3 Minuten versucht, ein durch klares Foul eines Gladbachers an Ivan Ordets verursachtes Tor doch noch irgendwie anzuerkennen. Leider aus Sicht der „Unparteiischen“ waren die TV Bilder in jeder möglichen Auflösung eindeutig und so konnte das 3:0 nicht gegeben werden.
Während dieser VAR Show verteilte Jablonski noch fleissig gelb an irgendeinen Gladbacher der sich beschwerte. Den TV Bildern nach könnte es sich um Neuhaus gehandelt haben, aber der hatte später noch seinen großen Auftritt und der Schiedsrichter schien das in der Situation auch gar nicht weiter vermerkt zu haben.
Genervt von dieser Untätigkeit blutgrätschte Neuhaus daraufhin Kevin Stöger und fordert diesen anschließend zum Tanz auf, woraufhin sich ein wildes Handgemenge entsponn.
Schiri Jablonski verteilte auch hier abermals gelb, Riemann nahm nach olympiareifem Sprint über den halben Platz auch noch seine fünfte gelbe Karte mit und ermöglicht so Andreas Luthe das Heimcomeback gegen RB Leipzig nächsten Samstag.
Neuhaus konnte sein Glück kaum fassen, war er doch bereits in Erwartung der roten Karte bereits auf dem Weg in die Katakomben. Aber Jablonski hatte hier ein Herz für den Gladbacher der immer so nett guckt. Vielleicht kennen die beiden sich von der Sonnenbank.
Wenn man jetzt dachte, dass Halbzeit 2 für den VfL Bochum besser laufen würde…nun ja – fast.
Nachdem im Grunde jeder Zweikampf gegen Bochum entschieden wurde, Gladbacher auch gerne mal straffrei sich vor Freistoßausführungen stellen konnten (was im Normalfall auch gelben Karton bedeutet), wurde das eh schon nicht besonders gute Spiel unseres VfL nicht wirklich besser.
Immerhin traf Hofmann nach zehn Monaten endlich mal wieder. Vorher wurde Rocco Reitz zum 3:0 ins Gesicht getroffen.
Apropos Rocco Reitz: Schiedsrichter Jablonski kam dann auch mit einer sehr eigenwilligen Interpretation des passiven Abseits um die Ecke und es stand 4:1. Schlotterbeck tütete dann noch ein 4:2 ein, aber Bochum hatte inzwischen alles auf die Offensive verlegt und das 5:2 war demnach fast zu erwarten.
Ärgerlich, dass man gegen die direkte Konkurrenz so patzen muss.
Ja, der Schiedsrichter hatte sehr maßgeblich Einfluss auf das Spiel und uns fehlten wichtige Spieler.
Andererseits war Gladbach mental gar nicht im Abstiegskampf angekommen und vor dem Spieltag 3 Punkte hinter uns.
Man hätte den Sieg gegen Bayern hier also vergolden können.
Solche Tage gibt es, keine Frage. Aufstehen, Mund abputzen und weitermachen. Dafür ist diese Mannschaft zu gefestigt-
Aber nicht nur in Gladbach wurden wieder hanebüchene Schiri-Entscheidungen getroffen, auch in Bremen und Dortmund fassten sich viele Fans an den Kopf.
Und das kann es langsam nicht mehr sein. Wenn trotz der ganzen Technik so offensichtliche Fehlentscheidungen getroffen werden und Schiedsrichter so voreingenommen sind, dann bewegen wir uns lange nicht mehr in einem fairem sportlichen Rahmen.
Alles in allem ein gebrauchter Tag. Auch weil die ohnehin schon unmögliche Abreise für zahlreiche VfL Bochum Fans noch unmöglicher wurde, da der Entlastungszug aufgrund von Personen im Gleis gar nicht erst bis Gladbach fuhr. Somit verpassten rund 1000 Fans das Spiel komplett.
Jetzt muss und wird die Mannschaft gegen das Konstrukt aus Leipzig ein anderes Gesicht zeigen.
Fotos: Christoph Kühnemund