Dem Rouven in die Brause spucken
Rouven Schröder war mal der älteste Nachwuchsspieler in Bochum.
Mit 25 Jahren gab er, auch für die 2000er Jahre eher unüblich spät, sein Debüt in der Profimannschaft des VfL Bochum.
Später verschlug es ihn dann unter anderem nach Duisburg und Lübeck, bis es ihn dann irgendwann auf die Sportfunktionärsebene zog und, nach Umwegen über Fürth und Mainz, er bei den unbeliebten Nachbar in Gelsenkirchen als Sportdirektor anheuerte.
Diese Position verließ er dann recht überraschend aus persönlichen Gründen, was den Gelsenkirchener Sportvorstand Knäbel zu einer der skurrilsten Abschiedspressekonferenzen der Bundesligageschichte bewog, die mehr einem Nachruf und einer Trauerfeier glich als der Verabschiedung eines Mitarbeiters.
Den Abschiedsschmerz wird Schröder finanziell sicher gut überwunden haben, steht er nun doch inzwischen bei unserem kommenden Spieltagsgegner auf dem Gehaltszettel.
Die Betriebstruppe aus Fuschl am See (mit ihrer Außenstelle Neue Bundesländer) schlägt nach einer 2:1 Niederlage gegen Bayern München im Ruhrstadion auf.
Sie trifft dabei auf eine dezimierte Bochumer Stammelf, in welcher Cheftrainer Thomas Letsch erneut zu Umbaumaßnahmen gezwungen ist.
Neben Manuel Riemann fällt auch Erhan Masovic gelbgesperrt aus. Weiterhin verletzt fehlen werden Tim Oermann, Patrick Osterhage und Christopher Antwi-Adjei.
Immerhin kehrt Toto Losilla auf den Platz zurück.
Ebenfalls ein Comeback im Trikot des VfL Bochum wird wohl Rückkehrer Andreas Luthe geben, der aller Voraussicht nach den gesperrten Manuel Riemann ersetzen wird.
Dies bedeutet vermutlich auch eine ganz andere Herangehensweise an den Spielaufbau, da man sich zumindest in diesem Spiel nicht auf lange präzise Riemann-Abschläge als Waffe wird verlassen können.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass unser Team nach der insgesamt schwachen und unkonzentrierten Leistung in Gladbach, flankiert von den teils grotesken Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, nun wieder ein anderes Gesicht zeigt.
Auf dem Papier sind wir der krasse Außenseiter. Gerade gegen die schnelle Leipziger Offensive wird unsere Defensivabteilung deutlich konzentrierter sein müssen, als beim Auswärtsspiel letzte Woche. Aber vielleicht ist die Außenseiterrolle genau unsere Stärke. Und zu Hause ist eigentlich immer was drin.
Gestern im Supermarkt lauschte ich dem Gespräch von zwei etwa 12 Jahre jungen Fußballexperten, die ebenfalls knallhart fachsimpelten und schon mal einen Tipp abgaben. Tenor: „Wir haben Bayern 3:1 geschlagen und die Bayern Leipzig mit 2:1. Dann müssten wir eigentlich 5:1 gegen Leipzig gewinnen.“
Mögen sie recht behalten.